Übergabe der Anregung an den Bürgermeister

Stefanie und Martin Griewel übergaben die Unterschriftenliste und ihre Anregung zur Zukunft der Freifläche gegenüber von Kirchwelver am Gründonnerstag an Bürgermeister Camillo Garzen. Foto © Dirk Wilms

Am Wochenende vor Ostern haben wir zu dritt weit über 100 Unterschriften für eine grüne Gestaltung des Kapellenplack in Welver erhalten. Man kann sagen wir haben offene Türen eingerannt.

Heute (am 14.4.2022) haben wir Herrn Bürgermeister Camillo Garzen das Schreiben für den Gemeinderat mit der Anregung gemäß § 24 GO und den originalen Unterschriftenlisten übergeben.

Zu Beginn seiner Amtszeit in Welver war Herr Garzen noch verwundert über das „irgendwie unvollendete Gelände“ am Kapellenplack.

Nun unterstützen viele Welveraner mit Ihrer Unterschrift unsere Anregung, den Kapellenplack so zu gestalten, wie es im Bebauungsplan 11 „Im Hagen“ geplant ist. Damit ist der erste Schritt getan, den Kapellenplack jetzt im Sinne von Bebauungsplan und Denkmalschutzsatzung herzurichten.

In einem sehr ausführlichen und freundlichen Gespräch haben wir Herrn Garzen und Herrn Große (vom Bauamt) unsere Anregung erläutert. Wir hatten interessierte und teils überraschte Gesprächspartner.

Die Anregung geht nun ihren Weg über den Gemeinderat und den Haupt- und Finanzausschuß, wobei Herr Garzen eine Einladung zu einer Ratssitzung in Aussicht stellte. Gerne werde ich dort noch einmal unsere Sicht der Dinge erläutern.

Soester-Anzeiger vom 16.5.2022

Die Verbindung von Kirchwelver und Kapellenplack

Impressionen aus Kirchwelver

Die Verbindung von Kirchwelver und dem Kapellenplack liegt zunächst einmal in dem wunderschönen Blick, den man vom Kapellenplack aus auf Kirchwelver hat.

Daß dieser Blick etwas Besonderes ist wußte man schon um 1992 im Rathaus in Welver und beim Westfälischen Amt für Denkmalpflege in Münster.

Das Resultat seinerzeit: der Blick ist denkmalgeschützt.

§ 3 Sachlicher Geltungsbereich

Stufe 2:
Im Geltungsbereich der Stufe 2 dieser Satzung ist zusätzlich zur Stufe 1 geschützt:

– Die Blickbeziehung auf die dominierenden Kirchen, insbesondere der in den Abbildungen 2 und 3 dargestellten Blickachsen:

3. Hauptblick auf beide Kirchen von Süden

Denkmalbereichssatzung „Kirchwelver“ vom 10.9.1992
Denkmalbereichssatzung „Kirchwelver“, Abbildung 2

Bei der Konzeption des Bebauungsplans „Im Hagen“ wurde folgerichtig die Denkmalbereichssatzung beachtet.

Dies ist gut zu erkennen, wenn man die obige Abbildung 2, maßstabsgerecht und eingenordet, über den Bebauungsplan „Im Hagen“ legt.

B-Plan „Im Hagen“ + Denkmalbereichssatzung „Kirchwelver“

Die Verbindung von Kirchwelver und dem Kapellenplack ist also nicht nur ein schöner Blick.

Es ist ein denkmalgeschützer schöner Blick !

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Gedanken zum Kapellenplack

Luftbild von Kirchwelver

Landgemeinde Welver

Welver als Landgemeinde hat im Wesentlichen einen dörflichen Charakter. Dort wo er ausgeprägt ist, sollte man ihn erhalten und ausbauen. Dadurch wird Welver attraktiver.

Die Fläche am Kapellenplack verbindet den Zentralort mit dem historischen Klosterdorf Kirchwelver, einer im westfälischen Raum einmaligen Anlage (§ 4 Denkmalschutzsatzung vom 10.9.1992) und damit Welvers überregionalem Alleinstellungsmerkmal.

Beschilderung für Radfahrer und Wanderer am Kapellenplack

Infrastruktur und Touristik

Die als Grünanlage geplante Fläche wird als Zuwegung und infrastrukturelle Anbindung nach Kirchwelver, zum Pferdekamp, zu den Kirchen und dem Kindergarten täglich genutzt. Eine parkähnliche Grünanlage würde hier eine landschaftliche und touristische Aufwertung bedeuten, passend zum ländlichen Umfeld der Gemeinde Welver.

Der Radwegeknotenpunkt 52 im Radnetz Südwestfalen befindet sich gut beschildert direkt an der Grünfläche. Der Wanderparkplatz Kirchwelver ist in unmittelbarer Nähe.

Ruheplätze mit Naherholungseffekt werden Ortsansässige und Bewohner des Pflegezentrums, ebenso wie Fahrradtouristen und Wanderer, zum Verweilen einladen. Die Region um Kirchwelver wird aufgewertet.

Der Ausbau der Wege um den Kapellenplack inklusive der begleitenden Baumbepflanzung wurde vor kurzem gemäß Bebauungsplan abgeschlossen und lässt sich hervorragend in die abschließende Umsetzung des Bebauungsplans integrieren. Der Wohn- und Freizeitwert steigt.

Grundwasserspiegel

Das Wohngebiet „Im Hagen“ verfügt über einen sehr hohen Grundwasserspiegel. Im Zuge der zu erwartenden Klimaveränderungen ist außerdem davon auszugehen, daß vermehrt mit Starkregen zu rechnen ist.

Die Parkanlage Kapellenplack ist mit den Regenrückhaltebecken als Ausgleichsfläche für die versiegelten Flächen des Baugebiets „Im Hagen“ festgeschrieben. Eine teilweise oder komplette Versiegelung der Fläche darf daher keinesfalls erfolgen, damit lokale Überschwemmungen und Schäden vermieden werden.

Schlußgedanke

Durch den Endausbau des Wohngebiets „Im Hagen“ wird der Wohnort Welver nicht nur für die fest mit dem Ort verbundenen Bewohner attraktiver, sondern vielmehr würde der Zentralort auch für junge Familien aus dem Umland eine anziehende Wirkung haben.

Landflucht ließe sich ins Gegenteil umkehren und dadurch die Altersstruktur der Gemeinde auf lange Sicht positiv beeinflussen.