Gerade einmal acht Monate ist es her, daß die Ratsmitglieder einstimmig beschlossen haben unserer Anregung zu folgen. Alle waren sich einig, daß der Kapellenplack einen Gestaltungsanspruch besitzt und als Parkanlage angelegt werden soll – ganz im Sinne der Vorplanung im rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 11 „Im Hagen“.
Jetzt schlägt die CDU vor, auf dem Kapellenplack Häuser zu bauen.
Frei nach dem Motto „Nur eine versiegelte Fläche ist eine gute Fläche“ soll der Kapellenplack dem Wohnungsbau geopfert werden. Hat die CDU die Gründe vergessen, auf deren Grundlage sie noch im Oktober den Ratsbeschluß mitgetragen hat? Nämlich, daß
Kirchwelver mit dem Kapellenplack Welvers attraktives Eingangstor aus Richtung Soest ist
und der unbebaute Kapellenplack die denkmalgeschützte Sichtachse nach Kirchwelver sicherstellt.
Viele weitere Gründe für einen grünen Kapellenplack sind auf welver.net nachzulesen.
Ein Argument der CDU ist, daß der Kapellenplack der Gemeinde gehört. Das ist rechtlich sicher richtig, moralisch jedoch gehört der Kapellenplack all jenen Anwohnern, die in der Vergangenheit Ihre Grundstücke mit dem Wissen erworben haben, daß der Kapellenplack als Grünanlage gestaltet wird.
Kapellenplack zwischen Kirchwelver und dem Baugebiet „Im Hagen“
Im Laufe des Jahres stand unsere Anregung mehrfach auf der Tagesordnung des Ausschuß für GPNK (Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz). Der Ausschuß befürwortet eine Gestaltung des Kapellenplack auf Basis des Bebauungsplan 11 „Im Hagen“.
Am 29.9.2022 beschließt der Rat der Gemeinde Welver, wie vorgeschlagen, den Kapellenplack als Grünanlage zu gestalten.
Der Rat der Gemeinde Welver beschließt, der Anregung auf Gestaltung des Freibereiches zwischen der Wohnbebauung des Baugebietes Nr. 11 „Im Hagen“ und dem historischen Kirchwelver zu folgen. Zunächst bleiben die Ergebnisse der abwassertechnischen Untersuchung im Rahmen des zu erarbeitenden ZAP abzuwarten. Anschließend kann die Planung zur Freiflächengestaltung erfolgen. Hierzu sind zu gegebener Zeit entsprechende Mittel im Haushalt zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang sind auch die Fördermöglichkeiten zu prüfen. Die Antragsteller sind über die weitere Verfahrensweise zu informieren.
Die Gemeindeordnung NRW sieht vor, daß dem Antragsteller einer Anregung nach § 24 GU NRW, die Entscheidung über die Anregung mitgeteilt wird. Dem kommt die Gemeinde Welver mit Ihrem Schreiben vom 26.10.2022 nach.
Wortgleich zum obigen Ratsbeschluß wird uns am 26.10.2022 mitgteilt, daß die Gemeinde Welver der Anregung folgen wird.
Ein toller Erfolg!
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die unsere Anregung Ostern 2022 mit ihrer Unterschrift unterstützt haben. Besonderen Dank auch an Thorsten Stute für den Gedankenaustausch zur Anregung und die gesammelten Unterschriften.
Wie geht es weiter?
Der Bebauungsplan 11 „Im Hagen“ von 1995 sieht auf dem Kapellenplack auch ein Regenrückhaltebecken vor. Im Rahmen des zentralen Abwasserplans (ZAP) für Welver wird die Größe des aus heutiger Sicht erforderlichen Regenrückhaltebeckens überprüft. Die Gemeinde Welver schreibt dazu:
Die nicht für diese Abwassermaßnahmen benötigten Bereiche können dann entsprechend gestaltet werden. Eine genaue zeitliche Abfolge kann ich Ihnen derzeit jedoch nicht nennen. Der Rat muß dann in den nächsten Jahren im Rahmen seiner Haushaltsplanberatungen über die Bereitstellung von Mitteln für diese Maßnahme beraten.
Schreiben der Gemeinde Welver vom 26.10.2022
Anschließend kann der Kapellenplack, die Verbindung von Kirchwelver und „Im Hagen“, als Grünanlage gestaltet werden. Die Möglichkeiten dabei sind sicher vielfältig. Von Rosenterassen und Ökotop, wie im Bebauungsplan 11 vorgesehen, über die Integration des Regenrückhaltebeckens als Teichanlage, hin zu neuen Ideen ist vieles möglich.
Ganz sicher wird Welver, mit dem kleinen Park am Kapellenplack, ein Stück schöner werden.
